Am 21. Januar fand die Grünkohlwanderung 2024 statt. Die erste Vorsitzende Uta Lüßmann begrüßte die Teilnehmer vor dem winterlichen Backhaus. In ihrer Eröffnung ging sie darauf ein, dass die erste Grünkohlwanderung 1997 stattgefunden hat und es sich aktuell – wegen der Ausfälle in den Coronajahren – um die 25. Wanderung handelte.
Uta erinnerte daran, dass die erste Wanderung 1997 auch bei Schnee stattgefunden hatte. Damals war der Schmarlohjasper ein Thema. Sie freute sich, dass auch die 25. Wanderung wieder im Schnee stattfand, mahnte aber dazu, aufmerksam zu gehen, da die Wege teils mit einer Eisschicht bedeckt waren, bei der man leicht stürzen konnte. Es gab später auch einige Rutscher, zum Glück aber alle folgenlos. Die Bauernregel lautete passend zum Wetter:
Knarrt im Januar Eis und Schnee,
gibt‘s zur Ernte Korn und Klee.
Los ging es dann über Rhienende und Beckstraße ins Schmarloh, ein Landschaftsgebiet in der Südheide im Osten von Niedersachsen, in dem Ahnsbeck liegt. Dort nutzte Uta eine Pause, um Hintergrundinformationen zu geben. So verwies sie auf einen Feldweg zwischen dem Baker Hughes Bohrturm und Bunkenburg, der im Volksmund Panzerweg genannt wird. Auf dem Weg stand zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein deutscher Panzer, der die anrückenden Alliierten in Ahnsbeck unter Feuer nahm und dabei Ahnsbecker Höfe beschädigte, bis er schließlich durch Beschuss der Alliierten zerstört wurde und dort noch einige Jahre als Mahnmal stand. Genau in die entgegengesetzte Richtung soll ein Windpark mit bis zu 19 Anlagen entstehen, was die Landschaft im Schmarloh verändern wird.
Weiter ging es mit einer kleinen Pause zur sogenannten Spinne, einer Kreuzung, bei der André Thalau und seine Familie die Teilnehmer mit Glühwein, Kakao und Kuchen erwarteten. Es wurde spekuliert, warum die Kreuzung so genannt wird, wo sie doch nur aus sechs statt acht kreuzenden Wegen – von oben gesehen die Spinnenbeine – zu bestehen scheint. Einige ortskundige Teilnehmer bestätigten aber, dass sich hier früher acht Wege trafen, die jetzt teilweise kaum noch zu erkennen sind.
Von der Spinne ging es zurück nach Ahnsbeck und dort zum Heidehof Thalau. André und sein Team hatten den Saal eingedeckt und einen Beamer vorbereitet. Uta begrüßte die Teilnehmer und freute sich, dass auch wieder unsere Ehrenmitglieder Werner Heuer und Heinrich Westermeyer mit dabei waren. Über den Beamer zeigte sie dann eine von Ralf Demuth geschnittene Diashow mit ihren Fotos vom Glockenfest 2014. Vor zehn Jahren wurde das 575. Jubiläum der Glocke der Kapelle Ahnsbeck begangen. Die Glocke hat damit auch den Zweiten Weltkrieg überstanden, in dem viele andere Glocken wegen des Metallmangels eingeschmolzen wurden. In der Diashow gab es sogar Originalaufnahmen der Glocke zu hören, die Uwe Kuehn zur Verfügung gestellt hat.
Das Glockenfest begann am 5. Juli 2014 mit Lesungen, Musik und einem Glocken-Snack an der Kapelle Ahnsbeck. Am 6. Juli 2014 fand bei bestem Wetter unter den Eichen auf dem alten Schulhof rund um das Backhaus ein Festgottesdienst statt. Die Predigt hielt Landessuperintendent Rathing, eine weitere Ansprache kam von Pastor Gottschalk, Sabine Bellmann hielt die Lesungen. Für die musikalische Begleitung sorgten der Martins- und Posaunenchor. Anschließend gab es ein Buffet und nachmittags frisch gebackenen Butterkuchen aus dem Backhus.
Für den Backtag wurde damals eine Kopie der Glocke gebastelt, auf der die Besucher unterschrieben und auch Finger- und Handabdrücke hinterließen. Das Gestell für diese Glocke hatte Rainer Heuer federführend gebaut. Bei Heuers in der Scheune fand später auch ein Grillen statt, mit dem die Kapellengemeinde sich bei den vielen Helfern bedankte. Zum Abschluss der Diashow war zu sehen, wie der Vorstand des Vereins Dat ole Backhus Ahnsbeck e. V. eine Spende an den Vorsitzenden der Kapellengemeinde Klaus-Dieter Hanke übergab. Mit dem Betrag wurde eine Diakoninnenstelle mitfinanziert.
Nach der Diashow gab es Grünkohl satt vom Buffet oder Gerichte von der Karte für die Teilnehmer, die (unverständlicherweise) keinen Grünkohl wollten. Nach dem Essen stießen alle zusammen auf den gelungenen Tag an, dann gab Uta die Termine 2024 bekannt, die auch hier auf der Webseite zu finden sind. Dabei wies sie insbesondere darauf hin, dass der erste Backtag nicht wie gewohnt im Mai sondern wegen Terminüberschneidungen am 1. Juni stattfindet.
Zum Schluss noch ein paar Daten zum Tag:
- Länge der Wanderung: ca. 8 km (s. u. oder hier direkt bei komoot)
- Teilnehmer bei der Wanderung: 47
- Teilnehmer beim Essen: 60
- Fotos: Sammeln wir in dieser Galerie